Markt Check

/post is available in ENGLISH via email hidden; JavaScript is required/ Der Elektrorad-Markt ist international am Boomen – das ist Tatsache. Steigen die Zahlen weiter so, sieht die Zukunft für die Elektro-Vehikel äußerst rosig aus. Liest man sich quer durch die internationalen Märkte, ist überall ein deutlicher Marktzuwachs zu erkennen. Manchmal etwas schwächer wie z. B. in den USA, manchmal stärker wie z.B. in China. Dort ist der Markt quasi über Nacht mit hilfe von Steuererhöhungen bei konventionellen Fahrzeugen auf EVs umgestellt worden und boomt entsprechend.

                             

          

In Europa bleiben die wichtigsten Märkte vorerst Deutschland, Holland und die Schweiz. Spannend war für mich die Feststellung, dass Frauen in den starken europäischen Märkten zur Zeit die größte Nutzergruppe zu sein scheinen.
Aus der Schweiz kommen nach wie vor sehr innovative hochwertige Bikes, aber auch von deutschen Herstellern lassen sich trotz des „Boschrad“-Phänomens spannende Pedelecs ausfindig machen – auch in Nischenbereichen.
Vergleicht man die Verkaufszahlen, erweisen sie sich in anderen europäischen Ländern als recht gering. Das heißt allerdings nicht, dass nicht auch dort interessante Bikes hergestellt werden. Marktkenner blicken mit Interesse auf die osteuropäischen Märkte. Sie erwarten von dort einige Entwicklungen. Aktuell präsentieren sie sich allerdings eher verhalten.

Die drei großen Märkte in Europa – einige Zahlenspielereien

In Deutschland hat sich zwischen 2009 und 2011 der Marktanteil von 4% auf 8% verdoppelt. Betrachtet man das Verhalten der Sinus-Milieus im Fahrrad-Monitor 2011 des ADFC und des BMVBS ist klar: dieser Markt ist noch lange nicht am Ende seines Wachstums angelangt.
In der Schweiz ist der Marktanteil den letzten zwei Jahren von 6,11 auf 14,1% geklettert laut Velosuisse. Und Holland? Das liegt in Führung mit einem  Marktanteil von 15,1% im letzten Jahr. Vom E-Bike Boom profitiert sogar der klassische Fahrradmarkt. Die Käufer scheinen sich an die wesentlich höheren Preise der elektrischen Flitzer zu gewöhnen und geben mehr für Fahrräder aus. Für Deutschland geht die ZIV von einem Durchschnittspreis von 495€ (2009: 446€) aus. Der Fahrradmonitor ermittelte sogar einen Preis von 620€ (2009: 570€) bei geplanten Käufen.

              

Phänomen: Boschrad

Zur Zeit grassiert vor allem auf den deutschen Markt das Phänomen des „Boschrads“. Viele Kaufinteressenten fragen aktuell beim Händler nicht nach einem Pedelec sondern nach dem eben genannten Rad. Laut H. Walter von Benchmark Drives bringt das für die Fahrradhersteller einige Probleme mit sich, da sie sich nur über Farbe und vor allem über Preis differenzieren können. Die Kunden-Bindung wird dadurch vermutlich eher erschwert.

Es bleibt abzuwarten, wie lange der Boom dauert. Zur Zeit greift er wie ein Virus auf andere europäische Länder über. Spannend ist sicherlich, was danach kommt.

Hauptnutzergruppe: Frauen?

Laut einer Studie von GfK aus den Niederlanden werden die komfortablen Gefährte dort zu fast 65% von Frauen gefahren. Die Entdeckung war überraschend. Ich begab mich auf die Suche nach Zahlen aus anderen europäischen Ländern und wurde fündig: laut Velosuisse sind in der Schweiz 52% der Radler Frauen. Das ist eine Steigerung um 6% im Vergleich zu 2008.

          

Nach Meinung von H. Walter und anderen liegt der Anteil der e-bikenden Frauen bei ca. 60% für den deutschen Markt. Das weibliche Geschlecht gehe prakmatischer mit dem Thema um, so Walter. Die wichtigste primäre Zielgruppe sind Frauen aktuell nicht laut Trendreport Fahrrad von bbw Marketing. Vielleicht sollten sie als stärkste Nutzergruppe auch als Zielgruppe intensiver in Betracht gezogen werden?